Dienstag, 3. Oktober 2017

[Yoga] Lehren oder nicht Lehren?

Ich werde hier sicherlich nichts Neues schreiben -- wie wahrscheinlich alle potenziellen Yogalehrer nach der Ausbildung stehe ich da und weiß nicht, wie es weitergehen soll.

Die allgemeine Weisheit sagt: "Sofort unterrichten, nicht zu lange warten, sonst fängst du nie an!"
Das Bauchgefühl meint eher: "Wowowowow.... vielleicht doch lieber noch ein, zwei... oder lieber zehn Kurse machen? Schließlich kennst du immer noch nicht alle Muskeln auswendig... und schon gar nicht auf Latein! Ja, lass' uns erstmal Latein lernen gehen... und wie wär's noch mit einem Medizinstudium, nur um ganz sicher zu sein?!"

Tja, falls Ihr hierher gekommen seid, um eine schlaue Antwort zu hören -- ich habe sie leider nicht. Aber Ihr könnt euch gerne dazu setzen und mit mir zusammen das Problem bewundern.

Zunächst -- ich glaube, an der Weisheit ist etwas dran. Vielleicht gilt es den ersten Schwung nach der bestandenen Prüfung zu nutzen, um einen Raum einzurichten, Visitenkarten zu drucken und Termine zu planen. Dann kann man sich nämlich, wenn das Nachprüfungsloch kommt, nicht mehr aus der Affäre ziehen. Da stehen Leute mit Matten in der Hand und die wollen unterrichtet werden. Punkt. Alles Andere wäre peinlich.

Nun, um das nicht zu tun hatte ich eine gute Ausrede -- die große Frage, wie lange ich noch in der Stadt bleibe. Lohnt es sich bei noch drei Monaten hier, einen Kurs aufzumachen? Nein, natürlich nicht. Aber... wo ist die Grenze? Lohnt es sich bei sechs Monaten? Einem Jahr? ... und, wenn ich lange genug darüber grüble, hat sich das Problem dann vielleicht von selbst erledigt?

Tatsache ist, ich gucke natürlich auf die Damen aus meiner Ausbildung, die sich da mit Freude und Leidenschaft in das neue Abenteuer stürzen. Da gehen bald die Kurse los... und ein Teil von mir will auch. Ein anderer sucht lieber nach Weiterbildungen. In der Hoffnung, dass vielleicht irgendwo, nach dem nächsten Schein, die Selbstsicherheit wartet, mir auch etwas aufzubauen.

J.-

Sonntag, 3. September 2017

[Yoga] Oder auch eben nicht...

Es ist jetzt gut acht Wochen her, dass ich aus der Yogalehrerausbildung rausgestolpert bin. Irgendwie lag zwischen der Entscheidung, da jetzt kurzfristig in einem mir unbekannten Studio mit einzusteigen und dem Tag, an dem uns das Zertifikat in die Hand gedrückt wurde nur so ein "Wuuuusch!"... und dann war es auch schon vorbei. (Obwohl ich mich dunkel erinnere, dass mir mancher der Nachmittag doch recht lang erschien, damals...)

Da stehst du nun mit dem Stück Papier in der Hand und... nichts. Zumindest bei mir. Also im Kopf. Und im Herzen. Und überhaupt. Man kann meinen Zustand hinterher wohl am ehesten mit grober Lustlosigkeit beschreiben. Nach wochenlangem Pauken und Wiederholen hatte ein großer Teil meiner Selbst einfach mal gestrichen die Nase voll -- und wollte raus, anderes Zeug, aber bitte nicht meditieren. Nichts von irgendwelchen Gurus lesen, über Meditationstechniken diskutieren und es komme mir jetzt bitte keiner mit Erleuchtungs-Bla.

Nun seit einer Woche eine vorsichtige Wieder-Annäherung. Das angefangene Yogabuch mal wieder in die Hand genommen, einen vorsichtigen Herabschauenden Hund auf die Matte gelegt (dann direkt freiwillig ins Savasana und meinem Rücken Besserung versprochen). Und in einer kurzen Session auf dem Meditationskissen einen Blick auf die bis hierhin gezüchtete innere Wuseligkeit geworfen.

Erkenntnis: Das war schon mal anders. Ruhiger. Besser? Anders.